Audition (1999)

Audition (1999)

Aoyama, ein reicher Geschäftsmann, sucht eine neue Freundin. Unter dem Vorwand, ein Casting zu veranstalten, lockt sein Freund, ein Fernsehproduzent, allerlei attraktive Kandidatinnen an, darunter die schöne Asami, die Aoyama wie die perfekte Verkörperung seiner Vorstellungen erscheint. Schon bald aber muß er erkennen, daß er sich mit der Beziehung zu der jungen Frau etwas zugemutet hat, was ihm über den Kopf wächst.

Wer den Namen Takashi Miike kennt und liest, der weiß wahrscheinlich was ihn filmisch erwartet, manche Kritiker loben Ihn für seine außergewöhnlichen Filme, und andere nehmen ihn sprichwörtlich auseinander, auf jeden Fall kann man guten Gewissens sagen das er für extravagante Filme bekannt ist! So auch sein Werk Audition aus dem Jahr 1999, im gleichen Jahr entstand auch sein Werk „Dead or Alive“ und zuvor seine Werke „Full Metal Yakuza“ von 1997, „Shinjuko Killers“ aus dem Jahr 1995.

Der Film Audition ist eine gut gewählte abgestimmte Mischung aus Drama, Horror und Thriller, man kann gut den Film mit einem Theaterstück indentifizieren, der Anfang ist ein Drama, der Mittelteil der Thriller und das Finale der blanke Horror. Für die weibliche Hauptrolle wurde Eihi Shiina gecastet, sie wurde erst nach Audition im Filmgewerbe bekannter, zumindest was den europäischen Markt angeht, zu ihren weiteren Werken nach Audition zählen unter anderem „Tokyo Gore Police“ und „Helldriver“.

Die Erzählweise von Audition ist sehr ruhig und gelassen, Hektik kommt hier nicht auf, stattdessen wird sich Zeit genommen dem Zuschauer die einzelnen Rollen näher zu bringen und somit auch eine Sympathie zu den jeweiligen Rollen aufzubauen. In der ersten Hälfte vom Film passiert Actiontechnisch nicht sonderlich viel, man begleitet einen Witwer bei einem Casting Missbrauch um eine neue Frau für sich zu finden, unter den weiblichen Vorsprecherinnen verbirgt sich jedoch das pure Böse unter der Haut einer unschuldigen Person in Form einer Frau. Wer sich Audition zum ersten Mal anschaut, dürfte vielleicht mit dem Tempo und der Erzählstruktur etwas schwer haben, aber die Geduld und Ausdauer wird dem Zuschauer mit einem prächtigen Finale aufgewertet und entschädigt.

Wer sich die Zeit und Ruhe nimmt um den Film zu hinterfragen, der wird den Sinn des Streifens verstehen und respektieren, für andere Zuschauer ist Audition vielleicht nur ein sadistischer Streifen aus Korea, der Film zeigt eindrucksvoll wozu psychopatische Menschen und in diesem Fall eine Frau fähig sein können, und was sich hinter einer Fassade so alles verbergen kann. Das Ende von Audition wird den meisten im Gedächtnis verbleiben und dies steigert auch den Wiedersehenswert eines Films ungemein. Schauspielerisch kann man nichts bemängeln, alle Darsteller leben ihre Rollen und vermitteln dem Zuschauer einen hohen Grad an Realismus. Eine dichte und mysteriöse Atmosphäre begleitet den Zuschauer von Anfang bis Ende des Films.

Im späteren Verlauf der Spielzeit bekommt der Zuschauer eine ganz andere Seite der Protagonisten zu sehen und zu spüren, hier werden einem harte Szenen vor die Linse gesetzt, die vielleicht bei manchen auch den Ekelfaktor etwas in die Höhe treiben könnten.

Audition gibt es in Deutschland auf VHS und DVD und hat eine gerechte Freigabe von 18 bekommen. Mir lag die DVD Version vom Label „Rapid Eye Movies“ in der Asia Edition vor und die ist vollkommen ungeschnitten und für wenig Geld zu bekommen. Wer auf besondere Filmkost steht, und ein Herz für Filme aus Korea hat, der sollte sich mal Audition vornehmen, aber bitte in Ruhe und Zeit damit der Film sich vollkommen entfalten kann, denn für einen Film für zwischendurch ist Audition nicht geeignet!

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