Frauengefängnis USA (1986)

Frauengefängnis USA (1986)

Die junge Bonnie erschießt in Notwehr einen Vergewaltiger und wird anschließend wegen Totschlags zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Frauengefängnis herrschen schreckliche Zustände und Bonnie wird nach einer Konfrontation mit der Oberaufseherin ermordet, ihr Mord wird vertuscht. Bonnies Schwester Laurie durchschaut das Ganze und lässt sich selbst in das Gefängnis einliefern um Rache zu nehmen.

Wenn manche den Titel Frauengefängnis USA lesen und hören, denken wahrscheinlich die meisten an WIP – Filme (Women in Prison) aber bei diesem Film wird der freudige Cineast dann enttäuscht aus der Wäsche schauen. Denn allzu viel nackte Haut wird er bei diesem Streifen nicht finden, lediglich zum Anfang des Streifens in der Massendusche der Frauen, wobei man sich fragt haben die dort ein Solarium? Denn bei den meisten Frauen sieht man die typischen weißen Stellen im oberen und unteren Körperbereich.

Für die Regie nahm Bruce Logan auf dem Stuhl Platz und zauberte uns ein Gefängsnisdrama mit Frauen auf die Leinwand, dies war auch sein erster und einziger Film bei dem er Regie führte. Aber Frauengefängnis USA ist nicht nur ein Drama, auch ein wenig Action wird dem Zuschauer auf die Mattscheibe projiziert, zwar nicht übelst viel und ein nicht sonderlich hoher Gewaltgrad, aber passend zur Stimmung und zum Plot des Streifens. Hier kämpfen die Frauen mit Fäusten und Füßen oder nehmen auch schon mal illegal angefertigte Waffen zur Hand, wie man es halt aus typischen Knaststreifen her kennt und zu schätzen weiß. Die Charaktere wurden mit einigen bekannten Gesichtern besetzt, vor allem wurde hier wohl auch auf Optik ein großer Wert gelegt, denn meist trifft man hier auf Modelmaße und nicht auf das übliche Frauenbild von den Frauen in der Nachbarschaft.

Für die Rolle der Laurie wurde die Schauspielerin Karen Chase verpflichtet, sie hat man nur in drei weiteren Filmen zu Gesicht bekommen, sei es bei den Gebrüder Paul in „Double Trouble“ von 1992 oder „Colors of Crime“ ebenfalls von 1992. In dem Film „Auf der Suche nach dem Goldenen Kind“ von 1986 war sie als Stuntfrau tätig. Ihre Widersacherin im Film Frauengefängnis USA spielte Sandy Martin, sie war und ist kein unbeschriebenes Blatt in der Rige der Schauspielerei, sie spielte Haupt – wie auch Nebenrollen, sei es in „Speed“, „China Moon“ oder „Jagabongo“, meist finstere Gestalten.

Sandy Martin
Sandy Martin

Der Film Frauengefängnis USA lebt von der Dramatik und dem Spannungsaufbau, hin und wieder werden dem Zuschauer ein paar Fights unter den Knastfrauen präsentiert, die allerdings nicht sehr gut choreographiert dargestellt wurden, hier wurde wahrscheinlich gedacht, das es real wirken muss, und dies tut es leider an manchen Stellen nicht so ganz. Was dem Zuschauer noch auffallen dürfte, das alle immer Top gestylt rumlaufen, und der Knast alles bietet was das Herz der 80er ausmacht, Videospiele, flippige Figuren und lässige Kleidung, zwar gibt es im Gefängnis Kleiderordnung, aber so gut wie niemand rennt in diesen durchs Bild.

Die Story ist typisch was einen Rachefilm ausmacht, ein Familienmitglied wird ermordet und Geschwister wollen die Schuldigen zur Rede stellen, oder besser ausgedrückt die Schuldigen zur Verantwortung ziehen, mit dem gleichen Schicksal bestrafen! Diese Idee ist zwar nicht neu, aber die solide Kameraarbeit und die guten angesetzten Schnitte verhelfen dem Storyaufbau zu einem enormen Schub und verheißen dem Zuschauer einen hohen Unterhaltungswert. Manches mal sollte der Zuschauer nicht genau auf die Dialoge achten, sie wirken manchmal deplaziert oder einfach nur sinnlos, dies kann aber auch an der deutschen Synchronisation liegen.

Frauengefängnis USA gibt es in Deutschland nur auf VHS und hat eine Freigabe von 18 und soll laut Angabe noch dazu geschnitten seien, ich wäre sehr dafür wenn es dieser Film mal auf DVD / BD schaffen würde, und dann aber bitte ungeschnitten. Dieser Streifen hebt sich deutlich von den typischen Knastfilmen ab und vor allem von den WIP Filmen der 70er und 80er Jahre. Der Unterhaltungswert und Schauwert ist bei diesem Film auf einem hohen Level und das auch gerechtfertigt!

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