Die Crew des Raumschiffes “Comstat 5” staunt nicht schlecht, als plötzlich der monströse, verschollen geglaubte Space-Frachter “Siberia” aus den Tiefen des Weltalls auftaucht – und die “Comstat 5” frontal rammt ! Da kein Funkkontakt besteht und die Raumschiffe sich ineinander verhakt haben, begibt sich ein Team von der stark beschädigten “Comstat 5” auf die “Siberia”. Es scheint keinerlei lebende Seele mehr auf dem geisterhaften Spaceship zu geben. Aber da ist etwas anderes….
Schon mehrmals wurde ein Teil einer bekannten und beliebten Filmreihe in den Weltraum befördert und die komplette Handlung dort hin verfrachtet. Man kennt es aus „Leprechaun“, „Jason“ und auch „Hellraiser“, doch in den meisten Fällen ging dies so ziemlich in die Hose. Auch Regisseur John Eyres, der auch zuvor die anderen Shadowchaser Teile drehte, ging diesen Versuch ein, und fiel in meinen Augen ebenfalls damit gründlich auf die Nase. John Eyres nutzte zwar viele bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen und nahm natürlich auch wieder Frank Zagarino für die Rolle des Android, aber ob dies ausreichen würde? Mitnichten, denn die ersten zwei Shadowchaser Teile waren erfolgreiche „Stirb Langsam“ Rip Offs und konnten so viele Fans von guten B – Movies erreichen und befriedigen. Und mit der Verlegung in den Weltraum und damit eine Art „Alien“ Rip Off zu gestalten, kann man sich oft Fans wieder vergraulen und zur Flucht bringen bzw. zum meiden von Filmen!
Die Kommunikationsstation „Comstat 5“ kreist um den Mars und kollidiert mit dem Raumfrachter „Siberia“ der seit gut 25 Jahren als verschollen galt. Als die Besatzung die Siberia betreten, werden sie nach und nach Opfer eines unbekannten Wesens. Es stellt sich durch Nachforschungen heraus, dass die Besatzung der Siberia durch ihr eigenes Sicherheitssystem, einem Androiden vernichtet wurde. Doch nun hat es der Android auf die Besatzung der Comstat 5 abgesehen, ein unerbittlicher Kampf mit einem unbekannten Wesen hat begonnen und fordert weitere Opfer.
Shadowchaser III ist auch unter dem Alternativtitel „Projekt Shadowchaser“ bei vielen ein Begriff und hat einen gewissen Bekanntheitsgrad. Für die Hauptrolle des Androiden wurde abermals Frank Zagarino verpflichtet, der wiedermal eindrucksvoll dem Androiden Leben einhaucht. Auch wenn es in Shadowchaser III sehr lange dauert, bis man ihn völlig zu Gesicht bekommt, und sein Auftritt im Film ist auch nur von kurzer Dauer, insgesamt dürften es nicht mehr als 5 Minuten sein. Die meisten Morde von Seiten des Androiden geschehen die meiste Zeit im Hintergrund, und lassen den Zuschauer nur erahnen, wer dahinter sich verbirgt. Diese Idee war das Grundgerüst für einen Spannungsaufbau, der sich allerdings in Shadowchaser III doch sehr bedeckt verhält.
In einer weiteren Rolle ist die Schauspielerin Musetta Vander zu sehen, sie ist ebenfalls ein sehr bekanntes Gesicht im B – Movie Bereich und konnte uns schon in Filmen wie „Mortal Kombat II“ und „Alien Desperados“ mit ihrem Aussehen begeistern, aber auch in diversen TV – Serien war sie zu sehen. Wenn man sich Shadowchaser III aus der Sicht der Effekte anschaut, so kann und sollte man dem Streifen auch gutes Zusprechen. Denn obwohl es sich um ein Low – Budget Streifen handelt, sind die Special Effekte sehr detailreich und aufwendig gestaltet worden. Vor allem eine Szene wo zwei Menschen ineinander verschmelzen ist sehr ansprechend und interessant inszeniert worden. Auch die Außenaufnahmen im Weltraum und der Raumschiffe sind nicht billig und einfallslos umgesetzt worden.
Das Tempo in Shadowchaser III ist sehr langsam und ruhig, es entsteht eine wahre Geduldsprobe an den Zuschauer, denn es vergehen gute 60 Minuten bis endlich mal was interessantes geschieht. Vor allem werden dem Androiden nicht sehr viele Menschen zum vernichten übrig gelassen, denn die Mannschaft fängt vorher schon gehörig an sich gegenseitig nieder zu metzeln. Die Sets die ein Raumschiff darstellen sollen, in denen die ganze Morde geschehen sind abwechslungsreich und detailreich gestaltet worden, auch wenn man hier und da eine Art Lagerhalle darin erkennen kann, die vielleicht schon in diversen Streifen genutzt wurde, so vermittelt sie doch ganz gut den Eindruck vom Aussehen eines Weltraumfrachters, wie es sie vielleicht irgendwann geben wird.
Die Actionszenen in Shadowchaser III sind recht arm und dürftig ausgefallen, viel zu sehen ist leider nicht. Die meisten Dinge geschehen im Hintergrund und sind nicht für den Zuschauer deutlich zu erkennen, das ist sehr schade, denn ein gewisser Härtegrad hätte Shadowchaser III bestimmt gut getan und hätte eher das Gefühl aufkommen lassen das es sich um eine Art Prequel zu Teil I und Teil II handeln könnte. Doch einen Vergleich sollte man nicht zu den Vorgängern aufbauen lassen, denn Shadowchaser III ist eigenständig und verfolgt eine ganz andere Geschichte und Erzählweise.
Man könnte dem Streifen auch gut einen Teil Trash zuordnen, denn der Streifen bietet doch eine Menge an Logikfehlern und Missverständnissen, und ein Trash Fan wird hier mit der Action und Ausstattung auch seine Freude haben.
Shadowchaser III hat eine Freigabe von 16 in Deutschland erhalten und soll laut Angaben ungeschnitten sein. Es gibt ihn auf VHS und DVD, die VHS vom Label „VPS“ hat eine Freigabe von 18 und ist nicht indiziert, die DVD die sich in der Shadowchaser Box befindet soll laut Angaben indiziert sein!
Wenn man Shadowchaser III als eigenständigen Film betrachtet, so werden Action – SciFi Fans von B – Movies ihre Freude haben. Andere Zuschauer dürften sich recht schnell langweilen und bereits vor dem ersten Mord ausschalten und was anderes sich anschauen. Ich als Fan von Zagarino Filmen hatte einen gewissen Unterhaltungswert, obwohl sich doch sehr viele Schwächen in dem Streifen ansiedelten und einnisteten. Jeder Film ist halt eine Sache des Geschmackes des Betrachters.
Ich gebe Shadowchaser III 8 / 10 Weltraumfrachtern