Ein Wahres Verbrechen (1999)

Ein Wahres Verbrechen (1999)

ein wahres verbrechen

Der Reporter Steve Everett hat beruflich nichts mehr zu gewinnen: Zuviel Alkohol und zahllose Affären haben ihn im Lauf der Jahre restlos ruiniert. Trotzdem weckt der Auftrag, das letzte Interview mit einem Todeskandidaten zu führen, noch einmal seinen journalistischen Ehrgeiz: Everett wittert, daß der junge Mechaniker Bob Beechum zu Unrecht verurteilt wurde – doch ihm bleiben nur 12 Stunden Zeit, um das Leben des unschuldigen Mannes zu retten.

Ein Wahres Verbrechen ist eine Mischung aus Thriller mit Drama, wobei die Thriller – Elemente den Film über dominieren. Der Film entstand im Jahr 1999 unter der Regie von Clint Eastwood, der auch an der Produktion und am Drehbuch beteiligt war, und er sicherte sich auch gleich die Hauptrolle in dem Film. Eastwood ist ein Talent vor und hinter der Kamera, sei es seine unvergessenen Western aus den 70er Jahren oder auch seine schauspielerischen Fähigkeiten in Filmen wie „Der Mann aus San Fernando“ oder „Heartbreak Ridge“. An seiner Seite stand Isaiah Washington, den man schon in diverser TV – Serien und auch Fernsehproduktionen erleben konnte. In ein wahres Verbrechen mimt er einen unschuldigen der in der Todeszelle auf seine Hinrichtung wartet. In einer weiteren Rolle ist James Woods zu sehen, der in ein Wahres Verbrechen, den Inhaber und Chefredakteur der Zeitung spielt, die Katz und Mausspiele mit Eastwood sind ein Garant für deren Leistungen und Können.

Der dunkelhäutige Mechaniker Frank Beechum (Isaiah Washington) sitzt im Staatsgefängnis San Quentin, verurteilt zur Todesstrafe, wegen Mordes an einer Kassiererin. Es ist mittlerweile der Tag seiner bevorstehenden Hinrichtung. Eine Reporterin namens Michelle Ziegler, die für die Tageszeitung „The Oakland Tribune“ arbeitet, hat an diesem Tag ein Interviewtermin mit Beechum, doch sie kommt in der Nacht zuvor durch einen Autounfall ums Leben und ihre Termine und Arbeiten übernimmt der Reporter Steve Everett (Clint Eastwood). Everett ist ein Ex – Trinker, Weiberheld und Karrieremensch, durch einen von ihm aufgedeckten Skandal, wurde er auf ein Abstellgleis geschoben, und von einer großen Zeitung gekündigt, doch sein Spürsinn für faule Dinge hat er nie verloren.

Ein Wahres Verbrechen fängt sehr ruhig an, und nimmt sich sehr viel Zeit, um die einzelnen Charaktere vorzustellen und deren Lebensumstände dem Zuschauer zu präsentieren, dadurch wird leider auch manchmal der Handlungsfaden fallen gelassen. Doch bevor die Nebengeschichten, die ihren Teil zur Geschichte bringen, ganz abdriften kann sich ein Wahres Verbrechen wieder fangen und konzentriert sich wieder aufs wesentliche. Der Film hat eine Laufzeit von knapp zwei Stunden, und die benötigt er auch, zwar bekommt man an diversen Stellen den Eindruck es würde vieles unnötig in die Länge gezogen werden, doch sie dienen der Handlung und Aufklärung eines Verbrechens. Sie werden vor allem durch einen schwarzen Humor seitens Eastwoods etwas aufgelockert, doch im Film scheint kaum jemand über seine Witze zu lachen.

Die schauspielerischen Leistungen der Darsteller befinden sich auf einem hohen Level, Eastwood spielt glaubwürdig den abgewrackten Reporter, der gerne mal zur Flasche griff und sein normales Bürgerliches Leben in den Hintergrund rückt, lediglich die Coolness von Washington seiner Rolle als angeblicher Mörder in der Todeszelle wirkt etwas unpassend, kann ein Mensch der auf seine Hinrichtung wartet wirklich so cool und ruhig bleiben, auch wenn er weiß das er unschuldig ist?

Im letzten Drittel von ein Wahres Verbrechen nimmt das Erzähltempo deutlich an Fahrt an, die Spannungskurve wird gut angezogen und vor allem gehalten, die Zeit zur Hinrichtung schreitet in großen Schritten voran und die Ermittlungen kommen ins stocken, doch der Zuschauer wird mit einer Wendung des Geschehens konfrontiert, wonach man eigentlich schon das Ende vorausgeahnt hatte.

Ein wahres Verbrechen war in Amerika ein Flop an den Kinokassen, dies mag daran liegen dass die Thematik der Todesstrafe in Amerika schon fast alltäglich ist, und bei vielen nicht umstritten ist. Doch im Großen und Ganzen kann der Film den Zuschauer gut unterhalten und auf eine angenehme Art fesseln.

Ein Wahres Verbrechen gibt es in Deutschland auf VHS und DVD, und hat eine Freigabe von 12 bekommen. Gelegentlich wird ein wahres Verbrechen im Free TV ausgestrahlt, doch meist dann zu unchristlichen Urzeiten, wer auf Thriller und Filme von und mit Eastwood steht sollte hier mal einen Blick riskieren. Eine Anschaffung auf DVD lohnt sich allemal.

 Ich gebe ein Wahres Verbrechen 10 / 10 Todeszellen

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