Brooklyn im Jahr 1957, sie sind “Youngsters” und in ihrer Highschool ist die Hölle los. Chrom, Neon, Plexi und Pomade im Haar sind angesagt und heiße Mädchen interessieren sie mehr als der Schulaltag. Sie sind außer Rand und Band, und scheuen keine Auseinandersetzung. Der Schuß auf einen Mitschüler ist der Auftakt zu einem heißen Bandenkrieg.
Der Film Youngsters ist wieder ein Paradebeispiel dafür, dass manche Regisseure nur einen einzigen Film gedreht haben, obwohl Potenzial dahinter steckt, was dann leider nie weiter ausgeschöpft wurde. Dies hat wohl auch den Grund dass manche Filme total in der Versenkung verschwanden und somit der Regisseur mit untergegangen ist ohne ihn zu würdigen. Für Youngsters stand Robert Brooks hinter der Kamera und inszenierte eine sehr unterhaltsame und auch nachdenkliche Komödie mit Drama versetzt. Lediglich als Darsteller in einer Nebenrolle in der TV – Serie „King of Queens“ fungierte Brooks noch mal mit einer Kamera.
In Youngsters ist die erfolgreiche Schauspielerin Sandra Bullock vor ihrem Durchbruch in Hollywood zu sehen, sie hatte in Youngsters sogar eine Hauptrolle, und ihre Screentime ist sehr hoch, auch ihre Dialoge sind sehr präsent, der Zuschauer kann sich in diesem Film von ihrem Schauspielerischen Talent überzeugen und somit den Durchbruch in Hollywood nachvollziehen. Ein paar Jahre nach Youngsters hatte sie durch den Film „Speed“ an der Seite von Keanu Reeves ihren Durchbruch, und bekam weitere Rollen in Filmen wie „Judge Dredd“ an der Seite von Sylvester Stallone und „Das Netz“ von 1995. In weiteren Rollen sind Schauspieler wie Kevin Otto und David Edwin Knight zu sehen, Knight kennen manche vielleicht noch aus dem Film „Dämonen“ von 1986.
Der Film Youngsters versetzt den Zuschauer auf eine interessante Art und Weise zurück in die 50er Jahre in Amerika. Die Sets und Kostüme sind sehr aufwendig und abwechslungsreich gestaltet worden, auch was die Wechsel der Sets angeht wurde hier darauf geachtet, keine Eintönigkeit beim Zuschauer aufkommen zu lassen. Begleiten tut man einer jungen Clique die den alltäglichen Problemen des heranwachsen versucht zu entfliehen oder sich auf ihre Weise zu stellen. Man bekommt auch einen guten Eindruck wie damals eine Schichteinstufung zwischen Reich und Arm sehr stark ausgeprägt war und wie Außenseiter behandelt und ignoriert wurden. Diese Erlebnisse werden mit einer Prise Humor und einigen lustigen Szenen sehr gut gewürzt und aufgelockert, was eine unterhaltsame Atmosphäre in Youngsters produziert.
Ebenso sind nur wenige Längen im Film vorzufinden, die aber durch interessante und erlebnisreiche Dialoge versüßt wurden. Der Zuschauer erfährt dadurch sehr viel über die einzelnen Charaktere und deren Leben. Youngsters ist zwar eine Mischung aus Komödie und Drama, doch die dramatischen Elemente überwiegen bei der Story, ohne aber ins klischeehafte und Tränendrüse abzudriften. Der Film und die Story regt beim Zuschauer das nachdenken an, jeder hat vielleicht in seiner Schulzeit und Teenagerzeit ähnliche Erlebnisse erlebt und durchlebt. Dies bewirkt dass man sich sehr gut mit den einzelnen Rollen auseinander setzen kann und sie verstehen und teilweise ihre Handlungen nachvollziehen kann.
Youngsters ist ein sehr unterhaltsamer Film der eine besondere Tiefe und Ausdrucksstärke vorweisen kann. Es ist sehr schade, dass es Youngsters in Deutschland nur auf VHS gibt, und er nur zu selten im Free TV gesendet wird. Wer auf eindrucksvolle Filme mit Tiefgang steht und auch mal die Action beiseite lassen kann, der wird mit Youngsters nicht enttäuscht werden. Ich hoffe sehr dass dieser Film es mal auf ein digitales Medium schaffen wird.
Ich gebe Youngsters 10 / 10 Teenager