"Ring of Fire Trilogie: Don 'The Dragon' Wilsons Action-Highlight"

“Ring of Fire Trilogie: Don ‘The Dragon’ Wilsons Action-Highlight”

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"Ring of Fire Trilogie: Don 'The Dragon' Wilsons Action-Highlight"

Nach „Out for Blood“ war als nächste Erstsichtung die „Ring of Fire“-Trilogie mit Don „The Dragon“ Wilson in der Hauptrolle dran. War ich von „Out for Blood“ ziemlich begeistert und gut unterhalten worden, so erwies sich der erste Teil der „Ring of Fire“-Trilogie (hierzulande auch als „Bloodfist Fighter II bis IV“ bekannt) als ziemlicher Rohrkrepierer.

"Ring of Fire Trilogie: Don 'The Dragon' Wilsons Action-Highlight"

Der Auftakt: „Ring of Fire“ – Ein schwacher Start

Produziert von Joseph Merhi und Richard Pepin, der hier auch die Kameraführung übernommen hatte, erzählt der Film die eher unglaubwürdige Geschichte von Dr. John Woo, einem asiatischen Zuwanderer, der zusammen mit seiner Tante und deren Sohn, die ein Chinarestaurant betreiben, eine neue Heimat in den USA gefunden hat. Natürlich ist der Doc, der am örtlichen Krankenhaus in der Notaufnahme praktiziert, in allen möglichen Kampfsportarten versiert, ohne allerdings Gebrauch davon zu machen.

Da ist sein Vetter aus anderem Holz geschnitzt und lässt sich allzu gerne von den amerikanischen Street Gang-Größen Chuck und Brad provozieren, die illegale Schaukämpfe veranstalten und Asiaten hassen. Dumm ist nur, dass es eines Tages zwischen dem Onkel Doktor und der blonden Julie so richtig funkt und Amor gleich alle seine Pfeile in die Hinterteile der beiden pflanzt. Denn Julie ist quasi bereits mit einem der Street Gang-Haudegen verlobt, und da ist Ärger natürlich vorprogrammiert.

Eine Liebesgeschichte ohne Dynamik

Soweit die Ausgangssituation für rund anderthalb Stunden seichtes Liebesgeplänkel und unzählige Meter Film- oder Videomaterial, das dafür vergeudet wurde. Dann, in den letzten gefühlt sieben Minuten des Films, kloppt sich Doc Johnny mit einem Widersacher im Ring, um danach mit seinem Liebchen dem Sonnenaufgang am Venice Beach entgegenzuschlendern… und das war’s. Boah, was eine Einschlafnummer für Schlafgestörte.

Ich weiß ja nicht, was Regisseur und Mit-Autor Richard Munchkin eingeworfen oder hinter die Gurgel geschüttet haben mag, dass er solch einen Rotz zusammengetippt und dann auch noch inszeniert hat. Vielleicht haben seine Kumpels Pepin und Merhi mit ein paar Bündeln blassgrüner Scheinchen vor dem Riechzinken rumgewedelt. Oder er hat Richard Pepin auch nur einen Gefallen getan, weil der sich unbedingt als Kameramann betätigen wollte. Vielleicht hatte er auch nur einen Narren an der Hauptdarstellerin gefressen…

Kameraarbeit zum Vergessen

Jedenfalls ist dieses Produkt reinster Bodensatz der Retro-Action, und selbst dreimal aufgebrühter kalter Kaffee ohne Zucker schmeckt besser. Da hilft auch ein stets lächelnder und augenzwinkernder Don „The Dragon“ Wilson nichts. Was die Kameraarbeit betrifft, lässt das Ergebnis nur einen Schluss zu: Richard Pepin wollte nur mal üben, für später. Anders kann man sich diese Bilder nicht erklären. Na, immerhin wusste Pepin, wo er die Kamera ein- und vor allem wieder ausschalten musste.

Decken wir also beschämt das Mäntelchen des Vergessens über diese Peinlichkeit und fragen uns gar nicht erst, wieso dieser Mist eine Fortsetzung spendiert bekam. Pepin und Merhi müssen damals irgendwie im Geld geschwommen und dauergekifft haben, dass sie auf solche abstrusen Ideen kamen.

"Ring of Fire Trilogie: Don 'The Dragon' Wilsons Action-Highlight"

„Ring of Fire 2“ – Eine überraschende Steigerung

Ja, „Ring of Fire 2“, möglicher bzw. imaginärer Untertitel „Die weiteren haarsträubenden Abenteuer des Doktor John Woo“, folgte auf dem Fuße und mit dem gleichen Stab. Inzwischen waren zwei Jahre vergangen und Munchkin hatte wohl einen lichten Moment, während Pepin offenbar an Erfahrung gewonnen hatte. Jedenfalls war ich überrascht, denn zwischen dem ersten Teil und diesem Sequel liegt qualitativ kein Grand Canyon, sondern ganze Welten. Natürlich macht die ganze Klopperei auch diesmal wenig bis überhaupt keinen Sinn. Oder habt ihr schon mal erlebt, dass eine Rockerbande mitsamt Maschinen in ein Krankenhaus einbricht und zufällig ein Arzt Dienst hat, der auch noch ein Kung Fu-Ass wie Bruce Lee und Chuck Norris zusammen ist?

Richtig – only in America.

Johnny Woo im Krankenhaus – Action ohne Logik

Bei Doc Johnny Woo herrscht inzwischen Friede, Freude und eitel Sonnenschein, den er damals wohl in Venice Beach eingesackt hat. Mit strahlendem Lächeln sucht Johnny mit seiner Braut Julie (ja, deren Ex und Bruder sind inzwischen Johnnys BBF – best buddies forever) Fangeisen… äh Trauringe aus, als der Juwelier von ein paar bösen Buben überfallen wird. Warum auch nicht? Es wird geballert, ein paar dieser Langfinger bleiben auf der Strecke, und ihr durchgeknallter Anführer findet, Vergeltung ist eine super Idee.

Ziel seiner Begierde ist natürlich unser freundlicher Onkel Doktor aus dem Krankenhaus am Rande der Nachbarschaft. Na ja, der sorgt erst mal im Hospital für Ruhe und Gemütlichkeit, aber als er heimkommt, stellt er fest: Jemand hat ihm die Braut geklaut. Flugs werden die Kumpels zusammengetrommelt und die Bluthunde folgen der Spur, die in den Untergrund, sprich: Das Kanalisationsnetz der Stadt führt, wo alle jene ihr trauriges Dasein fristen, für die über Tage kein Platz mehr ist. Und einige dieser Kreaturen der Nacht sind lebensgefährlich.

Rasante Action, die überzeugt

Denn es werden illegale Gladiatorenkämpfe abgehalten, und das ideale Lockmittel, um Johnny auf den Plan zu rufen, ist nun mal sein Liebchen. Bis dahin muss man sich aber durch Horden von seltsamen Gegnern prügeln, und Johnny hätte kaum eine Chance, wenn ihm da nicht der farbige, kriegsversehrte Veteran Ernest zur Seite stünde… Ja, da kommt echt Freude auf. Der Film ist zwar mit einer überaus dämlichen Story versehen, bietet aber das, was wir Männer so lieben – rasante Action, viel Krawumm und viele berstende Knochen. So muss das sein, so wollen wir das. Don „The Dragon“ Wilson zeigt, dass ihm dieser Streifen deutlich mehr Spaß machte als der Vorgänger und kloppt sich durch die Geschichte, als gäb’s kein Morgen mehr.

Richard Pepin macht kameratechnisch das Beste aus dem dürftigen Drehbuch und seine Einstellungen sind im Vergleich zum ersten Teil ein Träumchen. Dies ist ein Film, der damals sogar im Kino eine Menge Spaß gemacht haben dürfte.

"Ring of Fire Trilogie: Don 'The Dragon' Wilsons Action-Highlight"

Der Abschluss: „Lion Strike“ – Dr. Woo gegen die Russenmafia

Die Kinokasse klingelte wohl auch, und so durfte Dr. Woo noch ein drittes Mal die Fäuste schwingen. „Lion Strike“ nannte sich der dritte und abschließende Teil der Saga um den schlagkräftigen Onkel Doktor. Diesmal erdachte „The Dragon“ einen Teil der Story selbst, und Richard Munchkin war anderweitig beschäftigt. Auch Richard Pepin begnügte sich diesmal nur mit dem Produzieren.

Und so kam ein geradlinig inszenierter „Einer gegen die Mafia“-Streifen heraus, der noch einmal die bösen Russkis als Gegner für unseren Helden bemühte, obwohl Glasnost längst Geschichte war und die Mauer längst gefallen war.

Ein würdiger Abschluss der Trilogie

Nun denn, wir begleiten Onkel Doktor Johnny Woo und dessen kleinen Filius, die beide den Unfalltod der geliebten Frau und Mama noch nicht verarbeitet haben, in ein entlegenes, verschneites Bergstädtchen, wo man Forellen und Karpfen oder Barsche, oder was sonst noch im Teich vor der Haustür rumdümpelt, angeln will. Doch kaum angekommen, lernt Johnny die bildhübsche Försterchristl Kelly kennen, die sich zudem noch als schlagkräftige Karatelady entpuppt.

Man picknickt, man kommt sich näher, man tauscht erste Zärtlichkeiten – und merkt nicht, dass eine Killerhorde unter Führung eines Spezialisten der Russenmafia und unter Befehl eines amerikanischen Mafiapaten ihr Netz immer enger um die beiden Turteltauben zieht.

Fazit: Ein Retro-Action-Spaß für Fans

Auch wenn die Story mit den Russen ein paar Jahre hinterher hinkt, so ist dennoch ein unterhaltsamer Routine-Action-Klopper herausgekommen, der tolle Kämpfe und Actionsequenzen zu bieten hat. Insgesamt ein rundum gelungener Abschluss der „Ring of Fire“-Trilogie, der sich wieder etwas realistischer gibt als der hanebüchene zweite Teil. Wer auf diese Retro-Klopper steht und sich an selige Videothekenzeiten gerne zurückerinnert, zu denen der Recorder mit eben solchen Filmen heiß lief, der sollte hier bedenkenlos zugreifen.

Allerdings mein Tipp: Der erste Teil ist überflüssig, und auch ohne ihn machen Teil Zwei und Drei Sinn und obendrein noch viel mehr Spaß.

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