Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen (1971) – Klamauk trifft Germanen-Mythos

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Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen (1971) – Klamauk trifft Germanen-Mythos

Die Nibelungensage als zotige Sexklamotte? Genau das hat Regisseur Adrian Hoven mit Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen (1971) versucht. In einer Zeit, in der frivole Komödien und Softsex-Filme in deutschen Kinos Hochkonjunktur hatten, durfte auch die berühmte Heldensaga nicht verschont bleiben. Doch ist der Film ein unterhaltsamer Gag oder ein cineastischer Fehltritt?

Die Story – Heldenmut mit freizügigen Eskapaden

Siegfried (gespielt von Raimund Harmstorf) zieht aus, um Heldentaten zu vollbringen – doch in dieser Variante der Nibelungensage steht weniger das Drachentöten als vielmehr amouröse Abenteuer im Vordergrund. Zwischen burlesken Szenen, albernen Dialogen und freizügigen Momenten hangelt sich der Film durch eine grob an die Originalsage angelehnte Handlung, die vor allem eins ist: eine Persiflage auf die ernsthaften Nibelungen-Verfilmungen vergangener Zeiten.

Humor, der aus der Zeit gefallen ist

Die Mischung aus Klamauk, nackter Haut und mittelalterlicher Kulisse erinnert an ähnliche Produktionen wie Kohlhiesels Töchter oder Die liebestollen Baronessen. Doch während einige dieser Filme noch einen gewissen Charme besitzen, wirkt Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen oft recht unbeholfen. Die Gags sind platt, die Handlung eher lose zusammengeschustert, und auch die Darsteller – darunter Kultgesicht Harmstorf – wirken manchmal so, als hätten sie selbst nicht ganz verstanden, worauf das Ganze hinauslaufen soll.

Fazit – Trash für Liebhaber des schrägen Kinos

Wer freizügigen 70er-Jahre-Klamauk mit historischen Anleihen mag, könnte an diesem Film seinen Spaß haben. Für alle anderen dürfte diese Nibelungen-Version eher eine skurrile Randnotiz des deutschen Exploitation-Kinos bleiben. Ein cineastischer Meilenstein? Sicher nicht. Aber definitiv eine Kuriosität für Fans von obskuren Filmperlen.

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