Kritik: Stella – Die Lolita Prostituierte (1997)

Kritik: Stella – Die Lolita Prostituierte (1997)

Kritik: Stella - Die Lolita Prostituierte (1997)

Ausgebeutet als Lolita-Prostituierte führt die 15-jährige Stella ein wenig beneidenswertes Dasein in Abhängigkeit von ihrem Zuhälter Mr. Peters. Als Stellas beste Freundin von einem kleinen Drogendealer krankenhausreif geschlagen wird, setzt sie dessen heißgeliebten Wagen mit ihrem Freund Eddie in Brand und verbringt einen Abend ohne Mr. Peters’ Aufsicht. Noch ahnt Stella nicht, dass sie dafür einen hohen Preis bezahlen muss.


Ein zeitloses und zugleich sehr bewegendes Drama ist STELLA – DIE LOLITA PROSTITUIERTE von 1997. Die Kinderprostitution ist nicht nur hierzulande ein brisantes und verstörendes Thema. Allgegenwärtig in den Medien vorzufinden.

Der Film entstand unter der Regie von Coky Giedroyc. Es war ihr erster Film in Spielfilmlänge. Zuvor drehte sie für eine TV-Serie namens “Murder Host Horrid” im Jahr 1991 eine Episode.

Zeitloses Drama

In STELLA – DIE LOLITA PROSTITUIERTE geht es um die 15-jährige Stella. Sie hat eine schlechte Kindheit hinter sich. Vom Vater missbraucht, von anderen angehörigen oft missverstanden und abgeschoben. Als Teenager reißt sie von zuhause aus, um ihr eigenes Leben zu meistern. Sie rutscht ab. Stella kommt durch unglückliche Umstände an den Zuhälter Mr. Peters. Dieser Mann hat sich auf die Nachfrage nach Lolitas für das Milieu spezialisiert. Denn er selbst hegt eine Zuneigung gegenüber von minderjährigen Mädchen. Seine Vorliebe ist es sich mit einem Mädchen in der Öffentlichkeit zu treffen, ihr ein Eis auszugeben und sie muss ihn mit ihren Händen sexuell verwöhnen.

Stella möchte aus ihrem Leben ausbrechen. Doch dieses Unterfangen ist leider nicht einfach. Immer wenn sie einen Lichtblick erkennt, wird ihr der rettende Strohhalm wieder genommen. Sie muss mit widerlichen Männern in die Kiste steigen. Da lernt sie einen jungen Mann kennen, er lebt in den Tag hinein und strahlt Sorglosigkeit aus. Stella fühlt sich zu ihm hingezogen und erhofft sich durch ihn den Ausbruch aus ihrem derzeitigen Leben. Mr. Peters, ihr Zuhälter erkennt die Gefahr, das er eins seiner besten Mädchen verliert und beschließt ihr einen Denkzettel zu verpassen. Sie wird von mehreren Männern nacheinander vergewaltigt und bekommt die Aufforderung aus dem Leben von Mr. Peters zu verschwinden.

Bewegendes und intensives Drama

Doch ist das neu gewählte Leben für Stella besser? Mithilfe ihres neuen Freundes nimmt sie Rache an ihrem Vater und liefert Mr. Peters an die Polizei aus. Sie erhält einen Job als Blumenverkäuferin. In kleinen Schritten wandelt sich ihr bisheriges Leben in ein freundlich Besonnenes. Doch ihr neuer Freund ist drogenabhängig und verkauft sein Hab und Gut und auch seine Freundin Stella an den Vermieter nur an die Drogen für den nächsten Schuss zu kommen. Stella erkennt, aber erst spät in welchem Strudel ihr Freund steckt.

STELLA – DIE LOLITA PROSTITUIERTE ist ein sehr bewegendes und gefühlvolles Drama. Regisseurin Giedroye nahm sich zur Aufgabe nicht nur oberflächlich zu agieren. Der Zuschauer bekommt tiefe Einblicke in das Leben der verschiedenen Charakteren. Durch geschickt eingespielte Rückblicke auf die Vergangenheit von Stella erhält der Zuschauer zahlreiche Informationen über Stella. Ihre Ängste, Alpträume, Erlebnisse und ihre Wünsche werden gleichermaßen behandelt. In die Rolle von Stella schlüpfte die Schauspielerin Kelly McDonald. Sie kennt man auch aus “Trainspotting” von 1996.

Für den Film STELLA wurde zuvor viel Recherche geleistet. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Psychologen, Interviews mit Lolita Prostituierten und anderen Beteiligten. Somit wurde sehr viel auf Realismus und tatsächlichen Ereignissen sich konzentriert.

Dieser Film wird die Masse eher wenig erreichen und unterhalten. Doch wer schon “Christiane F.” und “Nathalie – Endstation Babystrich” sich anschaute, wird mit diesem Film ebenfalls einen weiteren Vertreter vorfinden. Man kann sich den Film auf VHS und DVD zulegen. Die DVD Version ist meist schon für unter 5 Euro zu bekommen.


Previous post The Paperboy (1994)
Winterhawk (1975) Next post Kritik: Winterhawk (1975)

VIDEO ONLY

VIDEO FREAKS Volume 11
Video Freaks Volume 10

Video Freaks Volume 9

Video Freaks Volume 8

Video Freaks Volume 7

CIRIO H. SANTIAGO – UNBEKANNTER MEISTER DES B-FILMS

Death Wish – Ein Filmbuch sieht rot

error: Content is protected !!