John McClane (Bruce Willis) hat in seinem Leben schon einiges hinnehmen müssen, doch nun ist er wirklich am Ende: Seine Frau hat ihn verlassen und sein Boss Walter Cobb (Larry Bryggman) hat ihn suspendiert. Und als ob das noch nicht genug ist, kommt auch noch ein Irrer namens Simon (Jeremy Irons) daher und macht sich einen Spaß daraus, ihn auf eine makabere Schnitzeljagd quer durch New York zu schicken. Der Terrorist droht damit, eine Schule in die Luft zu jagen, sollte McClane seine Rätsel nicht lösen können. Seine erste Aufgabe führt ihn ins Ghetto von Harlem, wo er sich mit einem Schild mit der Aufschrift “Ich hasse Niggers” präsentieren soll. Bei den Anwohnern erntet er damit erwartungsgemäß keinen Beifall, sondern gerät postwendend in Bedrängnis. Der schwarze Ladenbesitzer Zeus (Samuel L. Jackson) kommt John zur Hilfe und wird McClane kurzerhand als unfreiwilliger Helfer zur Seite gestellt. Simon hat seine helle Freude daran, die Partner wider Willen durch die Stadt zu hetzen und ihnen unmögliche Aufgaben zu stellen. Eine mörderische Hetzjagd quer durch New York beginnt – bis McClane merkt, dass der Bombenterror eigentlich nur ein brillantes Ablenkungsmanöver ist…
Fünf Jahre hat man sich Zeit gelassen, um Bruce Willis als John McClane wieder auf die Kinoleinwand loszulassen. Und allen Unkenrufen zum Trotz: Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bruce Willis muss diesmal durch New York hetzen, um schlimmeres zu verhindern, als es eh schon passiert ist. Direkt am Anfang wird eine Bombe in einem Geschäft gezündet. Aber dieses Mal ist er nicht alleine: Samuel L. Jackson als Zeus wurde ihn eher unfreiwillig zur Seite gestellt und muss sich mächtig anstrengen, um mithalten zu können. Ihnen gegenüber steht Jeremy Irons als Simon, der mit seinen blond gefärbten Haaren und der Geschäftskleidung, die er trägt, schon wie eine Karikatur wirkt, aber im positiven Sinne. Jeremy Irons kannte ich bis dahin immer aus Filmen, die … na ja, die ich eigentlich immer langweilig fand (Alles nur Theater). ^^ Die Betonung liegt auf „fand“, denn inzwischen habe ich meinen Filmgeschmack erweitert; es sind ja schließlich wieder ein paar Jährchen vergangen seit Stirb langsam – Jetzt erst recht. Auf jeden Fall war das damals schon ein überraschender Auftritt von Jeremy Irons im dritten Stirb langsam Film. Und er hat das super gemeistert, ist es doch gerade der Bösewicht Simon, warum ich Stirb langsam – Jetzt erst recht höher einstufe als den zweiten Teil und die Teile, die viel später entstanden. Für Jeremy Irons war Stirb langsam – Jetzt erst recht der größte kommerzielle Erfolg.
Der Charakter Simon Peter Gruber ist ein Bruder von Hans Gruber (Oh Mann, liest sich das bescheuert! 😀 ), den John McClane im ersten Stirb langsam Film platt machen musste. Wie auch schon im ersten Teil, stammen der Anführer und einige Schergen um Simon aus Deutschland, und die Schauspieler palavern hin und wieder ein paar Brocken Deutsch (nur, wenn man den Film im Originalton ansieht 😉 ). Das Ergebnis ist eher schlecht als recht, und das war es auch schon im ersten Teil. Aber was soll’s. In meinen Augen erhöht das den Unterhaltungswert, obwohl ich es als Klischee ansehe, dass Deutsche in Hollywoodfilmen immer die Bösen spielen müssen. 🙂
Stirb langsam – Jetzt erst recht überzeugt nicht nur mit beinharter Action, sondern auch mit viel Wortwitz, der an den richtigen Stellen zu Einsatz kommt unf hervorragend von den Hauptdarstellern zum Besten gegeben wird. Und zum Glück hat man nicht den Fehler gemacht, alles wieder an Weihnachten stattfinden zu lassen, denn das wäre wirklich dämlich gewesen. ^^ Inszeniert hat das Ganze wieder John McTiernan, der auch für den ersten Teil verantwortlich ist. Vielleicht liegt es daran, dass mir dieser Teil etwas besser gefällt als Teil 2.
Zu Stirb langsam – Jetzt erst recht gab es diesmal keine Romanvorlage. Der Film entstand nach einem Originaldrehbuch von Jonathan Hensleigh, der auch 1998 das Drehbuch zum Bruce Willis Film „Armageddon – Das jüngste Gericht“ verfasste.
Ein paar Zeilen zur deutschen Synchronfassung (ja, auch ich kenne Stirb langsam – Jetzt erst recht auf deutsch ^^): Bruce Willis wird hier nicht, wie sonst auch, von Manfred Lehmann gesprochen, sondern von Thomas Danneberg. Manfred Lehmann war zu dem Zeitpunkt durch Dreharbeiten verhindert, und auch damals schon musste es schnell gehen mit dem Anfertigen der Synchronfassung, deshalb sprang Danneberg ein, der auch das Dialogbuch geschrieben hat und die Dialogregie übernahm. Thomas Fritsch als Sprecher für Jeremy Irons ist eine exzellente Wahl gewesen, er überträgt Simons charakterstarke Stimme geradezu 1:1 ins deutsche. Man könnte fast annehmen, dass Jeremy Irons sich selbst ins deutsche synchronisiert hat, so perfekt hört es sich an.
Stirb langsam – Jetzt erst recht gibt es als VHS, Laser Disc, DVD und BluRay. Man sieht ihn mit aller Regelmäßigkeit im Fernsehen. Und ja, es gibt Stirb langsam – Jetzt erst recht auch als 16mm Film. (nein, ich habe bis heute leider keine Kopie ergattern können) 🙂
Fazit: Stirb langsam goes Lethal Weapon, oder so. Nichts Neues an der Actionfront, aber dennoch ein gelungener Film mit hohem Unterhaltungswert, und er ist in meinen Augen mindestens einen Stern besser als Teil 2. Waren es beim zweiten Teil noch genau gnadenvolle 10 Sterne, gebe ich Stirb langsam – Jetzt erst recht volle 11 Sterne. 🙂