Stop! Oder meine Mami schießt (1992)
Stop! Oder meine Mami schießt (1992)
Wenn Mama zur Knarre greift und der Actionheld zur Lachnummer wird
Inhalt:
Joe Bomowski (Sylvester Stallone) ist ein harter Cop in L.A., durchtrainiert, cool und nicht unbedingt der gesprächigste Typ. Doch plötzlich wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt – und zwar von seiner Mutter! Die resolute, liebevoll nervige Tutti Bomowski (gespielt von Comedy-Queen Estelle Getty aus „Golden Girls“) kommt zu Besuch – mit Kuchen, Putzfimmel und… einer eigenen Vorstellung davon, wie man Gangster dingfest macht.
Was als harmlose Familienzusammenführung beginnt, wird schnell zum Albtraum für Joe. Denn Mutti mischt sich nicht nur in sein Privatleben ein – inklusive Beziehungsratgeber deluxe – sondern mischt bald auch in einem echten Fall mit. Als sie versehentlich einen Mord beobachtet und sich prompt zur Hobby-Ermittlerin berufen fühlt, gerät der knallharte Cop in einen Strudel aus peinlichen Situationen, Kugelhagel und Mutterliebe mit Stahlkern.
Hintergrund:
„Stop! Oder meine Mami schießt“ war 1992 eine dieser typischen Action-Komödien, die versuchten, das knallharte Image eines großen Stars mit familienfreundlichem Slapstick zu verbinden. Und wer eignet sich besser für diesen Selbstironie-Spagat als Sylvester Stallone?
Die Idee klang auf dem Papier charmant: ein Testosteron-getriebener Actionheld bekommt eine überfürsorgliche Mutter an die Seite, die ihm das Leben zur Hölle macht. Doch die Umsetzung? Die ist… nun ja, sagen wir: Geschmackssache. Stallone selbst sagte später in Interviews, dass dies einer seiner größten Karriereumwege war – angeblich nahm er die Rolle nur an, weil er hörte, dass Arnold Schwarzenegger interessiert sei. Der war’s aber nicht. Arnold hatte einfach einen guten Sinn für Humor und wusste: Das wird nix.
Kuriositäten & Fun Facts:
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Der Film gewann drei Goldene Himbeeren, darunter für die schlechteste Schauspielerin (Estelle Getty) und schlechteste Regie.
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Estelle Getty war zu dieser Zeit extrem populär durch „Golden Girls“ – der Versuch, sie als Action-Mutti zu platzieren, war… mutig.
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Sylvester Stallone nannte den Film Jahre später eine „verpasste Gelegenheit“, gab aber zu, dass er die Dreharbeiten mit Getty genoss – menschlich top, filmisch flop.
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Produziert wurde der Streifen von Hollywood-Schwergewicht Ivan Reitman – allerdings nur ursprünglich. Als der das Drehbuch las, winkte er schnell ab.
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Trotz (oder gerade wegen?) der vernichtenden Kritiken wurde der Film auf VHS und später im TV ein echter so-bad-it’s-good-Kult.
Fazit:
„Stop! Oder meine Mami schießt“ ist ein Paradebeispiel für das schräge Kino der frühen 90er. Ein Actionstar, der seine Coolness gegen einen Staubsauger und Mutters Plätzchen eintauscht, ein Drehbuch voller Fremdscham-Momente und eine skurrile Dynamik, die man einfach mal erlebt haben muss. Für Fans von „Stallone in der Selbstparodie“ oder VHS-Sammler mit Sinn für Trash ist dieser Film definitiv ein schräges Highlight – irgendwo zwischen Fremdscham und Familienfest.
Bewertung auf der Retro-Skala:
🧼🧼🧼
3 von 5 Staubtüchern – Für Fans von unfreiwilliger Komik und der VHS-Videothekenecke „Komödien mit Knarren und Kuchen“.