Kritik: The Driller Killer – Der Bohrmaschinenkiller (1979)

Kritik: The Driller Killer – Der Bohrmaschinenkiller (1979)

 

The Driller Killer - Der Bohrmaschinenkiller (1979)

In einem Apartmenthaus in Los Angeles werden mehrere Frauen auf brutale Weise umgebracht. Die Mordwerkzeuge führt der Täter in einem Werkzeugkasten mit sich. Als kurz darauf die 15 jährige Laurie verschwindet und die Polizei ratlos ist, macht sich ihr Bruder Joey auf die Suche. Sein Verdacht fällt auf den sonderbaren Hausbesitzer Kingsley. Als er auf Beweiße stößt, wird er jedoch vom Neffen Kingsley ermordet. Lauries Situation erscheint nun völlig ausweglos.


Fast jeder Mann hat einen Werkzeugkoffer daheim, und eine Bohrmaschine sollte auch zur Ausstattung eines Heimwerkes gehören. Doch anstatt nur Löcher in Wänden zu bohren, nutzen andere das Tool für grausame Morde an unschuldigen Opfern. Der Regisseur Dennis Donnelly, der sich eigentlich mehr für´s TV prädestiniert hat, drehte 1978 seinen einzigen Spielfilm in seiner erfolgreichen Karriere. Anstatt sich an TV Serien wie “Drei Engel für Charlie”, “Trio mit vier Fäusten” oder “Das A-Team” zu beteiligen, stieß er mal ins Spielfilm Geschäft vor. Heraus kam der Horrorfilm DER BOHRMASCHINENKILLER.

Mit nur einem kleinen Budget und nur wenigen Schauplätzen wurde ein geschickter Horrorfilm über ein Serienmörder inszeniert. Der Zusatz das es sich anscheinend um eine wahre Begebenheit handelt, wird erst im Abspann dem Zuschauer verdeutlicht. Ob an dieser Propaganda was wahres dran ist, sei dahin gestellt, aber vermutlich wurde die Geschichte für den Film etwas aufgeblasen und ausgedehnt.

DER BOHRMASCHINENKILLER heißt im Original “The Toolbox Murder”, was soviel bedeutet das er sich an verschiedenen Werkzeugen bedient um seine willkürlich ausgewählte Opfer, zumeist von weiblicher Natur ins Zeitliche zu schicken. Für Deutschland wurde es auf die Bohrmaschine reduziert, doch im Verlauf des Films nutzt er auch andere Werkzeuge die sich in einer gut sortierten Werkzeugkiste befinden sollten. Schon zu Beginn legt der Film ein sattes Tempo vor, und der Zuschauer bekommt recht schnell einen Eindruck davon, was ihm im späteren Verlauf noch so alles erwarten wird. Zumeist werden die Opfer halbnackt oder komplett entblößt überrascht und grausam ermordet. Viel nackte Haut und auch eine Masturbationsszene in der Badewanne mit einer attraktiven jungen Frau fanden den Weg in den Plot.

Doch so schnell der Film DER BOHRMASCHINENKILLER an Tempo und Morden vorlegt, so verliert er es auch wieder ab der Mitte. Viele Dialoge zwischen Familienangehörigen der Opfer und der Ermittler der Polizei bremsen den Film aus. Auch wird leider viel zu schnell der Mörder dem Zuschauer enttarnt präsentiert, was der Spannung keinen Gefallen tut. Somit sind die Ermittlungen der Polizei schon recht langweilig und für den Zuschauer kaum noch Nennenswert, besser wäre es dem Zuschauer so lange wie den Charakteren im Film im völlig Unwissenden Zustand zu lassen. Doch dienen die Dialoge zwischen Killer und entführtem Opfer dazu, die Motive des Täters zu erläutern.

Begleitet wird die Story durch typische Musikalische Stücke aus den 70er Jahren, an manchen Stellen wirkt sie jedoch wie stumpfsinnige und einfach klingende Fahrstuhlmusik und mindert etwas die Qualität des Films. Die Morde sind abwechslungsreich und teils sehr blutig inszeniert worden – für Zuschauer die die härtere Gangart bevorzugen, wird einiges geboten.

Darstellerisch bewegen sich alle Schauspieler auf einem guten Niveau und können in ihren Rollen überzeugen. Besonders sticht Cameron Mitchell als Mörder hervor, was wohl auf seiner Erfahrung mit Filmen zurück zuführen ist. 

Für Horrorfans und Fans von Filmen der 70er Jahre ist DER BOHRMASCHINENKILLER sicherlich eine Sichtung wert. 

DER BORHMASCHINENKILLER ist hierzulande auf VHS und DVD erschienen, die VHS Versionen sind allesamt geschnitten veröffentlicht worden. Das österreichische Label XT Video veröffentlichte den Film ungeschnitten auf DVD und Blu-ray. In Deutschland ist er noch in einer Hartbox von X-Gabu Film erschienen – vermutlich ein Bootleg, da der Film hierzulande indiziert ist.


 

 

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