“The Riffs – Die Gewalt sind wir (1982)” (Originaltitel: “1990: I guerrieri del Bronx”) ist ein italienischer Action-Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1982, inszeniert von Enzo G. Castellari. Der Film spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Bronx von New York City zu einem gesetzlosen Gebiet geworden ist, das von rivalisierenden Banden beherrscht wird. Die Handlung folgt der jungen Erbin Ann, die in die Bronx flieht, um der Kontrolle ihres mächtigen Vaters zu entkommen, und dort auf den Anführer der “Riders”-Gang, Trash, trifft. Gemeinsam müssen sie sich gegen feindliche Gangs und die Eingriffe der Außenwelt behaupten.
Handlung und Themen:
Der Film beginnt mit der Einführung in eine Zukunft, in der die Bronx von der Regierung aufgegeben wurde und nun von verschiedenen Banden kontrolliert wird. Ann, die Erbin eines großen Rüstungskonzerns, flieht in die Bronx, um der arrangierten Ehe und den Plänen ihres Vaters zu entkommen. Dort trifft sie auf Trash, den charismatischen Anführer der “Riders”. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung, während sie versuchen, in der feindlichen Umgebung zu überleben. Die Regierung und Anns Vater setzen den brutalen Söldner Hammer ein, um Ann zurückzubringen, was zu einer Eskalation der Gewalt in der Bronx führt.
Der Film thematisiert die Rebellion gegen autoritäre Strukturen und die Suche nach Freiheit in einer unterdrückenden Gesellschaft. Die Darstellung der Bronx als gesetzloses Gebiet spiegelt die Ängste und sozialen Spannungen der frühen 1980er Jahre wider, insbesondere in Bezug auf urbane Dekadenz und staatliche Vernachlässigung.
Inszenierung und Stil:
Enzo G. Castellari, bekannt für seine Arbeit im Genre des italienischen Exploitation-Kinos, nutzt in diesem Film eine Mischung aus Action, Drama und postapokalyptischer Ästhetik. Die düsteren und heruntergekommenen Schauplätze der Bronx werden effektiv genutzt, um eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und Anarchie zu erzeugen. Die Kostüme und das Produktionsdesign reflektieren den Punk- und New-Wave-Stil der damaligen Zeit, was dem Film einen zeitgenössischen Touch verleiht.
Die Actionsequenzen sind gut choreografiert und zeigen Castellaris Fähigkeit, Spannung und Dynamik zu erzeugen. Besonders hervorzuheben ist die finale Schlacht zwischen den rivalisierenden Gangs, die mit intensiver Gewalt und beeindruckender Stuntarbeit inszeniert ist.
Schauspielerische Leistungen:
Mark Gregory, der die Rolle des Trash spielt, liefert eine solide Performance ab, obwohl seine schauspielerische Erfahrung zu diesem Zeitpunkt begrenzt war. Seine physische Präsenz und sein intensiver Blick verleihen der Figur eine gewisse Tiefe. Vic Morrow als der sadistische Söldner Hammer bringt eine bedrohliche und unberechenbare Energie in den Film ein, die die Spannung erhöht. Die Nebenrollen sind mit Charakterdarstellern besetzt, die den verschiedenen Bandenführern individuelle Persönlichkeiten verleihen und so zur Vielfalt der postapokalyptischen Welt beitragen.
Musik und Sounddesign:
Der Soundtrack des Films, komponiert von Walter Rizzati, kombiniert elektronische Klänge mit traditionellen Instrumenten und schafft so eine unheimliche und zugleich treibende Atmosphäre. Die Musik unterstützt die düstere Stimmung des Films und verstärkt die Spannung in den Actionsequenzen. Das Sounddesign trägt ebenfalls zur Immersion bei, mit effektiven Einsatz von Umgebungsgeräuschen, die die klaustrophobische und gefährliche Welt der Bronx zum Leben erwecken.
Rezeption und Einfluss:
Bei seiner Veröffentlichung erhielt “The Riffs – Die Gewalt sind wir (1982)” gemischte Kritiken. Einige Kritiker lobten die Actionsequenzen und die stilistische Inszenierung, während andere die vorhersehbare Handlung und die flachen Charaktere bemängelten. Trotzdem entwickelte der Film im Laufe der Jahre einen Kultstatus, insbesondere unter Fans des italienischen Genre-Kinos und Liebhabern von postapokalyptischen Filmen. Der Film inspirierte zwei Fortsetzungen: “The Riffs II – Flucht aus der Bronx” (1983) und “The New Barbarians” (1983), die ebenfalls von Castellari inszeniert wurden und ähnliche Themen und Stilmittel aufweisen.
Fazit:
“The Riffs – Die Gewalt sind wir (1982)” ist ein bemerkenswertes Beispiel für das italienische Exploitation-Kino der frühen 1980er Jahre. Der Film kombiniert Elemente von Action, Science-Fiction und Drama zu einer unterhaltsamen und stilisierten Darstellung einer dystopischen Zukunft. Obwohl die Handlung vorhersehbar sein mag und die Charakterentwicklung begrenzt ist, überzeugen die Inszenierung, die Atmosphäre und die Actionsequenzen. Für Fans des Genres und des Regisseurs Enzo G. Castellari bietet der Film einen interessanten Einblick in die Ängste und Vorstellungen der damaligen Zeit und bleibt ein unterhaltsames Stück Filmgeschichte.