Da er als Kind ständig von seinen Eltern misshandelt wurde, zündete Tom (Gary Busey) eines Tages das Haus dieser an, woraufhin beide umkamen. Nach einigen Jahren in einer Anstalt für psychisch Kranke scheint Tom sich geändert zu haben und ein normales Leben zu führen. Doch als er sein Apartment verlassen muss, weil er die Miete nicht mehr zahlen kann, entscheidet er, von nun an in einem Versteck auf dem Dachboden eines leerstehenden Hauses zu leben. Dass dort bald eine junge Familie einzieht, stört ihn wenig, er träumt sogar heimlich davon Teil dieser zu werden. Doch damit es Tom gelingt nicht entdeckt zu werden, muss nicht nur der Hund der Familie sein Leben lassen.
Bei TÖDLICHES VERSTECK aus dem Jahr 1989 handelt es sich um einen TV-Thriller. Es war das Erstlingswerk des Regisseurs Matthew Patrick, wobei seine Laufbahn als Regisseur sehr kurz war. Auf lediglich drei Filme in Spielfilm-Länge und einem Kurzfilm schaffte er es. Dabei hatte er beim Film TÖDLICHES VERSTECK deutlich seine Talentspuren hinterlassen.
Vor allem trägt Schauspieler Gary Busey die Story des Films auf seinen breiten Schultern. Nur auf wenige Hauptrollen hatte es Busey in seiner Laufbahn geschafft. Meist war er eher ein sehr gebuchtes und gefragtes Gesicht für allerlei Nebenrollen. Man denke da nur an seine Rolle in ALARMSTUFE ROT mit Steven Seagal oder auch SURVIVING THE GAME. Aber natürlich sollte man seine anderen Filme wo er die Hauptrolle besetzte nicht außer Acht lassen. Mir fällt da vor allem DER TIGER (1986) und ACT OF PIRACY (1988) ein – beides ganz große Actioner die sich hinter A-Movies nicht zu verstecken brauchen.
In TÖDLICHES VERSTECK zeigt Gary Busey sehr eindrucksvoll und entgegen vieler Erwartungen wie Wandlungsfähig er war und noch immer ist. In die Rolle eines psychisch kranken zu schlüpfen, für den die Umwelt ganz normal scheint ist nicht einfach umzusetzen. Busey mimt hier keinen unsympathischen Psychopathen sondern einen Mann der in seiner Kindheit seitens seiner Eltern misshandelt wurde. Er hegt lediglich den Gedanken und Wunsch an eine eigene Familie, die Sehnsucht nach Harmonie und Respekt. All das was er in seiner Kindheit deutlich vermisste. Aufgrund seiner Erkrankung ist er kein Gewaltbereiter Mensch, lediglich in Bedrängnis oder bei Gefahr seine Ziele, Wünsche nicht zu bekommen wandelt er sich und nimmt auch vor Gewalttaten nicht halt.
TÖDLICHES VERSTECK verzichtet auf die typischen Slasher-Effekte und Klischees mithilfe von Psychopathen. Regisseur Matthew Patrick und die Skript-Schreiber legten Wert darauf den Charakter von Tom (Gary Busey) ausreichend zu präsentieren. Durch das versierte Spiel seitens Busey bekommt der Zuschauer einen unruhig, verkrampften und sehr nervösen Psychopathen zu spüren, ohne jedoch die Sympathie für ihn außer acht zu lassen. Der Film ist somit eine Mischung aus Drama und Psycho-Thriller.
Obwohl die Rolle des Tom auch Sympathie versprüht sollte der Zuschauer nicht vergessen, das er auch anders sein kann. Kalt, emotionslos und vor allem unberechenbar. Seine Gewaltbereitschaft in extremen Situationen bekommt man schon recht am Anfang des Films gezeigt. Auch im späteren Verlauf tauchen diverse Szenen mit einer gewissen Härte auf. Allen voran die Tötung des besten Freund des Menschen könnte manchen schwer im Magen liegen. Sie verdeutlicht jedoch nur die Skrupellosigkeit eines Psychopathen.
Die Spannung steigert sich stetig im weiteren Verlauf der Story. Das Wechselbad der Gefühle gegenüber den Hauptcharakter unterstützt die Spannung immens. Was passiert als nächstes? Wer kreuzt die Pläne von Tom? Wie geht er mit Situationen um die ihn entlarven könnten?
Bislang ist TÖDLICHES VERSTECK in Deutschland ein ONLY VHS Kandidat. Zur Zeit meiner Sichtung war er bei Amazon Prime Video als VOD abrufbar. In meinen Augen eine kleine TV Perle die es verdient hat, würdig auf Scheibe veröffentlicht zu werden. Allen voran durch die schauspielerische Darbietung seitens Gary Busey. Aber auch Mimi Rogers in der Rolle der jungen Frau im Haus ist nicht zu verachten und zu würdigen.