Nach einer wahren Geschichte: Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wird der griechische Boxer Salamo Arouch (Willem Defoe) zusammen mit seiner Familie in das Konzentrationslager von Auschwitz verschleppt. Dort erkennt man bald sein sportliches Talent und zwingt ihn zur Unterhaltung der Lageraufseher, regelmäßig in den Ring zu steigen. Für Salamo geht es bald um mehr als nur um die sportliche Ehre, denn gewinnt er seine Kämpfe, werden seine Angehörigen verschont.
Die Verbrechen und die Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs in Filmen darzustellen, ist ein heikles Unterfangen, Triumph des Geistes ist dies eindrucksvoll gelungen. William Dafoe, vielen aus Spiderman als Bösewicht bekannt, geht in Triumph des Geistes an seine schauspielerischen Grenzen und Höchstleistung! Das in Deutschland im Kino nie gezeigte Triumph des Geistes als Drama mit Biografischen Elementen von 1989, basiert lose auf der wahren Geschichte von Salamo Arouch. Triumph des Geistes ist schwierig zu beurteilen.
Einerseits zeigt Triumph des Geistes besonders zu Beginn sehr deutlich die Grausamkeiten, die die Insassen von Auschwitz erdulden mussten. An Originalschauplätzen gedreht legt er sichtlich viel Wert auf Detailtreue und Authentizität und zeichnet, so lange die eigentliche Geschichte um die Boxkämpfe noch nicht richtig begonnen hat, ein bedrückendes Bild der Schrecken des KZ. Auch Willem Dafoes zurückgenommenes Spiel trägt zur dichten Atmosphäre und der Story bei.
Auf der anderen Seite steht allerdings die Geschichte der Boxkämpfe in Triumph des Geistes. Diese könnten aufgrund ihrer Inszenierung genauso gut aus Rocky oder einem ähnlichen Sportfilm stammen und dienen, obwohl auch aus Sicht der Hauptfigur moralisch fragwürdig, in erster Linie zum Spannungsaufbau, lassen den Zuschauer also mit Dafoe mitfiebern. Selbst, als er sich gegen Ende weigert, gegen einen anderen Insassen zu kämpfen, weil dieser ihm zu schwach erscheint, tut er dies mit der Begründung “Das ist nicht Boxen.” – und lässt so alle vorherigen Kämpfe als “normalen” Sport dastehen. Dafoe ist am Ende in Triumph des Geistes zwar ein gebrochener Mann, wird aber, wenn nicht als Held, so zumindest als tapferer, willensstarker Mann gezeigt – sein Überleben, als einziger seiner Familie, ist eben der Titel Triumph des Geistes.
Es wäre definitiv falsch, Regisseur Robert M. Young und den Drehbuchautoren Andrzej Krakowski und Laurence Heath vorzuwerfen, zu deutlich werden die Willkür der KZ-Aufseher und die Grausamkeit gegenüber den Insassen in Triumph des Geistes gezeigt. Der Vorwurf, dass eine solche Interpretation zu Gunsten von Dramaturgie und Spannung in Kauf genommen wird, ist aber sehr wohl richtig – die Kämpfe dienen nicht nur zur Unterhaltung des Lagerpersonals, sondern auch des Zuschauers von Triumph des Geistes. Aufgrund der hohen Details und der dicken Atmosphäre lohnt es zwar trotz aller Kritik, Triumph des Geistes anzusehen; über die fragwürdige Inszenierung sollte man dabei aber nicht hinwegsehen: Triumph des Geistes hätte mit ein wenig mehr Reflexion und dem Verzicht auf die Boxkämpfe ein interessantes Drama sein können, verliert durch seine Zugeständnisse an dem Sportfilm allerdings ein wenig Haltung und Sensibilität für sein Thema.
Trotz allem kann ich Triumph des Geistes allen empfehlen die einen Film mit viel Tiefe und Dramaturgie erleben möchten. Triumph des Geistes gibt es nur auf DVD, selbst eine VHS Veröffentlichung gab es leider nicht, vielleicht liegt es an dem sensiblen Thema der Grausamkeiten des zweiten Weltkrieges!
[atkp_product id=’25041′ buttontype=’addtocart’][/atkp_product][atkp_product id=’25042′ buttontype=’addtocart’][/atkp_product]