Victoria Vetri – Zwischen Dino-Bikinis, Playboy-Ruhm und dunklen Kapiteln
Vom kalifornischen Sonnenschein ins Scheinwerferlicht
Geboren 1944 in San Francisco als Tochter italienischer Einwanderer, war Victoria Vetri eigentlich wie gemacht für die Traumfabrik. Schon früh zog es sie auf die Bühne – erst als Model, dann als Schauspielerin. In Hollywood bekam sie zunächst kleinere Rollen, oft in exotischen Kostümen – ein Klischee, das damals leider zur Tagesordnung gehörte. So stand sie etwa in Kings of the Sun (1963) oder Chuka (1967) vor der Kamera – hübsch anzusehen, aber noch weit entfernt vom ganz großen Durchbruch.
Playmate mit Planetenticket
1967 dann der Startschuss in eine andere Galaxie: Als Angela Dorian zierte sie die September-Ausgabe des Playboy – ein voller Erfolg. Nur ein Jahr später krönte Hugh Hefner sie höchstpersönlich zur Playmate of the Year. Neben Ruhm gab’s einen pinken Sportwagen – und einen Platz in der Geschichte: Ihre Playboy-Fotos landeten – kein Scherz – als Scherzbildchen in den Checklisten der Apollo-12-Mission.
Von Polański bis zur Urzeit
Im Kino ging’s nun etwas steiler bergauf. In Roman Polańskis Rosemaries Baby (1968) hat sie einen charmanten Mini-Auftritt – mit einem netten Insider-Gag: Ihre Figur wird für… Victoria Vetri gehalten. Meta, bevor es cool war.
Richtig bekannt wurde sie aber 1970 in Als Dinosaurier die Erde beherrschten – einem prähistorischen Fantasy-Kracher mit Gummisauriern, Stop-Motion-Charme und Vetri im knappen Lederbikini. Kein cineastisches Meisterwerk, aber pures Drive-In-Gold.
Karriereknick und TV-Schichten
Trotz des Hypes blieb der große Durchbruch aus. Hollywood vergaß schnell, und Victoria tingelte durch Fernsehproduktionen – Bonanza, Batman, Land of the Giants und Co. Die 70er waren nicht gnädig mit Schönheiten, die das Playboy-Etikett nicht abschütteln konnten.
Dunkle Zeiten: Ein Schuss zu viel
Dann die Schlagzeilen, mit denen niemand gerechnet hatte: 2010 wurde Victoria Vetri festgenommen – sie hatte auf ihren Ehemann geschossen. Die Anklage lautete auf versuchten Mord, das Urteil: neun Jahre Haft. Ein trauriger Tiefpunkt einer Karriere, die einst wie gemacht schien für die Leinwand. 2018 wurde sie vorzeitig entlassen – der Glamour vergangener Tage: verblasst.
Fazit: Ein Stern, der kurz – aber hell – leuchtete
Victoria Vetri ist eine Figur, wie sie nur die goldene Ära Hollywoods hervorbringen konnte: schön, mysteriös, aufstrebend – und am Ende tragisch. Ihr Platz im Pantheon der Kultstars ist vielleicht kein goldener Thron, aber doch eine Nische voller Geschichten. Und genau deshalb verdient sie ihren Platz im Retro-Olymp – zwischen Dino-Bikini und Playmate-Podium.
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