Wisdom (1986): Kultiger Bankräuberfilm mit 80er-Charme

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Ein ungewöhnlicher Bankräuberfilm

„Wisdom – Dynamit und kühles Blut“ (1986), geschrieben und inszeniert von Emilio Estevez, ist ein ambitionierter, wenn auch fehlerhafter Versuch, einen sozialkritischen Actionfilm mit romantischem Drama zu verbinden. Estevez spielt selbst die Hauptrolle in diesem oft übersehenen Werk, das trotz Schwächen einen gewissen Kultcharme besitzt.

Handlung: Robin Hood der 80er

John Wisdom (Emilio Estevez), ein junger Mann mit krimineller Vergangenheit, steht nach seiner Haftentlassung vor einer aussichtslosen Zukunft. Ohne Jobperspektiven entscheidet er sich für eine unkonventionelle Rebellion: Gemeinsam mit seiner Freundin Karen (Demi Moore) überfällt er Banken – nicht aus Gier, sondern um Hypotheken von Kleinbauern zu zerstören und ihnen so gegen die Großbanken zu helfen. Was als idealistischer Kreuzzug beginnt, wird bald zu einer landesweiten Flucht vor dem FBI.

Visuelle Stärken: Ästhetik der 80er

Der Film fängt die Ästhetik der 1980er-Jahre perfekt ein: Neonlichter, Synthie-Soundtrack von Danny Elfman und dynamische Kamerafahrten verleihen den Actionsequenzen Schwung. Estevez’ Regie zeigt Talent, besonders in den Banküberfall-Szenen, die mit präziser Choreografie und Spannung punkten. Die Chemie zwischen Estevez und Moore, damals ein reales Paar, verleiht den romantischen Momenten Authentizität.

Schwächen: Ungleiche Töne und Logiklücken

Trotz der interessanten Prämisse scheitert der Film an seinem uneinheitlichen Ton. Die Mischung aus Action, Drama und Gesellschaftskritik wirkt oft erzwungen, und die soziale Botschaft bleibt oberflächlich. Estevez’ Figur schwankt zwischen naivem Idealisten und impulsivem Draufgänger, was die Identifikation erschwert. Auch die Nebenfiguren, inklusive Moore’s Karen, sind unterentwickelt. Logiklücken, wie die unrealistische Leichtigkeit der Überfälle, mindern die Glaubwürdigkeit.

Fazit: Kultpotential mit Ecken und Kanten

„Wisdom“ ist ein faszinierender, aber unausgereifter Film, der Estevez’ Ambitionen als Regisseur zeigt. Für Fans der 80er-Ästhetik und des Brat-Pack-Kinos ist er ein nostalgischer Geheimtipp, doch die Schwächen in Story und Tiefgang verhindern Größeres.

Bewertung: 6/10


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