
Die 10 besten Women-in-Prison-Filme von den 50ern bis 90ern
Willkommen in einem ganz besonderen Subgenre, das nie offiziell existieren durfte – aber trotzdem ganze Videothekenregale füllte: die Women-in-Prison-Filme, kurz WIP. Zwischen nackter Haut, dampfenden Duschszenen und sadistischen Wärterinnen verspricht das Genre eine Mischung aus Sex, Gewalt und Rebellion – und wurde gerade deshalb zum Kult.
Ob Drama, Exploitation oder Trash – zwischen Caged und Chained Heat ist alles erlaubt. Hier kommen zehn Filme, die das Genre definiert, geschockt oder veredelt haben. Und das Beste: Jeder einzelne hat seine ganz eigene Zellennummer in der Ruhmeshalle der Filmgeschichte.
🔟 Caged (1950) – Die Mutter aller Knastdramen
Regie: John Cromwell
Mit: Eleanor Parker, Agnes Moorehead
Produktionsland: USA
Originaltitel: Caged
Bevor Busen und Bambus zum Standardrepertoire gehörten, war da Caged. Ein intensives Drama über eine junge Frau (Eleanor Parker), die nach einem missglückten Überfall in den Frauenknast kommt – und dort die Hölle durchlebt. Keine Duscheinlagen, kein Sleaze – nur rohe Realität, psychologischer Druck und eine starke Anklage gegen das US-Strafsystem.
🧱 Fun Fact:
Der Film war ein Skandal – aber ein gefeierter. Ganze 3 Oscar-Nominierungen heimste er ein. Und Eleanor Parker wurde zur tragischen Ikone des Genres, lange bevor es überhaupt als „Genre“ bezeichnet wurde.
9️⃣ Women in Cages (1971) – Pam Grier’s eiserner Einstieg
Regie: Gerardo de Leon
Mit: Pam Grier, Roberta Collins
Produktionsland: USA / Philippinen
Jetzt geht’s los: Willkommen in der Exploitation-Hölle. In einem Gefängnis irgendwo im tropischen Nirgendwo regiert Pam Grier – als sadistische Aufseherin, die ihren Insassinnen das Leben zur reinsten Folter macht. Duschszenen? Check. Bambusfolter? Doppel-Check. Eingesperrte Rebellinnen? Dreifach-Check.
💥 Fun Fact:
Der Film entstand unter der Aufsicht von Roger Corman, dem König des Billigkinos. Gedreht wurde mit minimalem Budget in echten Gefängnissen auf den Philippinen – was für die Schauspielerinnen alles andere als ein Wellness-Trip war.
8️⃣ The Big Doll House (1971) – Das große Gefängnisballett
Regie: Jack Hill
Mit: Pam Grier, Judy Brown, Roberta Collins
Produktionsland: USA
Und gleich der nächste Knast-Kracher mit Pam Grier. Noch mehr Tropensonne, noch mehr Gewalt und ein Cast, der aussieht, als sei er direkt von einem Playboy-Casting ins Dschungel-Gefängnis marschiert. Es geht um Folter, Flucht und Frauensolidarität – verpackt in herrlich schrille Exploitation-Ästhetik.
🍍 Fun Fact:
Pam Grier war damals blutjung und wurde durch diesen Film zur WIP-Königin. Jack Hill entdeckte sie und machte sie zum Aushängeschild einer ganzen Filmwelle. Der Film war ein Hit im Drive-In-Kino – bei Männern wie Frauen!
7️⃣ Ilsa – She Wolf of the SS (1975) – Nazikitsch mit KZ-Folter
Regie: Don Edmonds
Mit: Dyanne Thorne
Produktionsland: Kanada / USA
Grenzwertig? Absolut. Aber auch legendär. Ilsa leitet ein Nazi-KZ für „wissenschaftliche Experimente“. Zwischen pseudomedizinischer Sadistik und bizarrer Erotik sprengt dieser Film jede moralische Grenze – und wurde dadurch unsterblich im Grindhouse-Kanon.
🧨 Fun Fact:
Dyanne Thorne spielte Ilsa mit so viel Überzeugung, dass Fans bis heute glauben, sie hätte echte SS-Verbindungen gehabt – hatte sie natürlich nicht. Und der Film wurde in der gleichen Villa gedreht wie „Hogan’s Heroes“ – einer TV-Kriegs-Sitcom. Absurder geht’s kaum.
6️⃣ 99 Women (1969) – Franco’s Frauengefängnis der Begierde
Regie: Jess Franco
Mit: Maria Rohm, Maria Schell, Herbert Lom
Produktionsland: Spanien / BRD
Jess Franco konnte nicht anders – wo andere ein Knastdrama drehten, inszenierte er eine erotische Odyssee. In 99 Women steckt mehr Haut als Handlung, aber das ist Teil des Konzepts. Die Kamera gleitet lasziv durch Zellen, Duschräume und Dschungel – ein Euro-WIP der sinnlichen Sorte.
👄 Fun Fact:
Maria Schell – bekannt aus ernstem Literaturkino – spielte hier gegen ihr Image. Und das deutsche Fernsehen? Zeigte später eine zensierte Fassung, bei der von den 99 Frauen nur noch etwa 50 zu sehen waren.
5️⃣ Black Mama, White Mama (1973) – Ketten, Knarren, Knast
Regie: Eddie Romero
Mit: Pam Grier, Margaret Markov
Produktionsland: USA / Philippinen
Zwei Frauen. Eine Kette. Eine Flucht. Black Mama, White Mama ist eine wilde Genre-Mixtur aus WIP, Buddy-Movie und Blaxploitation – vollgepackt mit Action, Explosionen und frechen Sprüchen. Natürlich wieder mit Pam Grier – diesmal als fluchende, schießende Kämpferin.
🔗 Fun Fact:
Der Film ist ein Remake von „Flucht in Ketten“ (1958) – nur eben mit mehr Haut und weniger Ethikunterricht. Und das Poster? Ein echter Grindhouse-Klassiker mit Handfeuerwaffe, Stacheldraht und Dekolleté.
4️⃣ Reform School Girls (1986) – Wenn Heavy Metal auf Häftlinge trifft
Regie: Tom DeSimone
Mit: Wendy O. Williams, Sybil Danning
Produktionsland: USA
Das MTV-Zeitalter hat das WIP-Genre erreicht! In Reform School Girls wird geschrien, geprügelt und mit Zigarettenstummeln gefoltert – alles unterlegt mit fetziger Musik und Neon-Licht. Wendy O. Williams von der Punkband „Plasmatics“ spielt die Ober-Psychopathin mit Haarspray-Frisur, und Sybil Danning ist die sadistische Aufseherin im Latex-Korsett.
🎸 Fun Fact:
Der Film war eigentlich als Satire gedacht – wurde aber vom Publikum als ernst gemeinter Trash gefeiert. Heute ist er Kult – und sein Titelsong ist eine vergessene Perle des 80s-Glamrock.
3️⃣ Escape from Hell (1980) – Heiße Hölle im Dschungel
Regie: Edoardo Mulargia
Mit: Ajita Wilson
Produktionsland: Italien
Italien konnte nicht nur Mafia und Zombies – auch im Frauengefängnis fühlte sich der Exploitation-Film zu Hause. Escape from Hell ist roh, dreckig und blutig. Frauen werden gefoltert, revoltieren und legen den Dschungel in Schutt und Asche. Der typische Italotrash-Style: billig produziert, aber mit maximalem Körpereinsatz.
🌴 Fun Fact:
Ajita Wilson, die Hauptdarstellerin, war eines der ersten transsexuellen Filmstars im Exploitation-Kino – ein echtes Unikum und absoluter Kultfaktor.
2️⃣ Bare Behind Bars (1980) – Brazilians behind Bars
Regie: Oswaldo de Oliveira
Mit: Maria Stella Splendore
Produktionsland: Brasilien
Wer glaubt, das Genre könne nicht schamloser werden, wird hier eines Besseren belehrt. Bare Behind Bars ist fast schon eine Satire auf sich selbst – überzogen, provokant und vollgestopft mit Sexszenen, absurden Dialogen und surrealer Ausstattung. Wer WIP-Filme für ihre Grenzüberschreitung liebt, kommt hier voll auf seine Kosten.
🥵 Fun Fact:
Der Film war in vielen Ländern bis in die 2000er verboten. Das hat ihn allerdings nur noch populärer gemacht – heute gilt er als „Brazilian Sleaze Gold“.
1️⃣ Chained Heat (1983) – Linda Blair schlägt zurück
Regie: Paul Nicholas
Mit: Linda Blair, Sybil Danning, John Vernon
Produktionsland: USA
Und hier ist sie: die Königin aller WIP-Filme! Chained Heat ist das ultimative Zellendrama, vollgepackt mit Korruption, Drogen, Rassenkonflikten und erotischer Spannung. Linda Blair (ja, die aus „Der Exorzist“) wird zur toughen Rebellin im Knast – unterstützt von Sybil Danning als Lederlack-Legende. Ein wilder, schmutziger, ikonischer Klassiker!
🔥 Fun Fact:
Der Film bekam zwei Fortsetzungen – mit Brigitte Nielsen und Paul L. Smith – und wurde so etwas wie das „Fast & Furious“ der WIP-Filme. Nur mit weniger Autos und mehr Handtüchern.
🎬 Fazit:
Ob als moralisches Drama, feministische Revolte oder absurder Sleaze – das Women-in-Prison-Genre ist ein faszinierender Spiegel seiner Zeit. Zwischen Zellentrakt und Duschszene brodelt nicht nur die Gewalt – sondern auch ein Hauch Rebellion gegen gesellschaftliche Normen. Und genau das macht diese Filme so spannend, so kurios, so unvergesslich.
Story | |
Spannung | |
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