Zabou (1987)

Bei der Eröffnung eines Schickeria-Nachtclubs in Duisburg verhaftet Schimanski, Kommissar der Duisburger Kripo, dort einen Verdächtigen und kommt damit einem Syndikat in die Quere, das am Rauschgift offenbar noch größeres Interesse hat als am Geschäft mit dem Sex. Bei der Fahndung nach den Hintermännern des Drogenhandels trifft Schimanski auf Zabou, die Tochter einer ehemaligen Freundin. Sie arbeitet in der Disco, vor der aus die Spuren zu den Händlern führen. Schimanski will das Mädchen aus dem Milieu herausholen und macht sich verbissen auf die Suche nach den Bossen. Diese wiederum hängen ihm einen Mord an, so dass der Kommissar zwischen alle Fronten gerät und von Gangstern und Polizei gejagt wird. Zabou linkt ihn pausenlos und erweist sich schließlich selbst als Boss der Dealer. Trotzdem kann Schimanski alle Gefahren überstehen und sich rehabilitieren.

Zabou: Ein Action-Krimi mit Neo-Noir-Anleihen

In den 1980er Jahren war der deutsche Tatort eine Institution im Fernsehen. Jeden Sonntagabend saßen Millionen von Zuschauern vor dem Bildschirm und verfolgten die Ermittlungen der Kommissare. Doch nicht alle Tatorte waren gleich erfolgreich. Einige blieben in der Versenkung, während andere zu Klassikern wurden. Einer dieser vergessenen Tatorte ist “Zabou” aus dem Jahr 1987.

“Zabou” ist ein Action-Krimi mit Neo-Noir-Anleihen, der in den Straßen des Ruhrgebiets spielt. Die Handlung dreht sich um den Polizisten Schimanski, der einen brutalen Mord an einer jungen Frau aufklären muss. Dabei gerät er in ein Netz aus Korruption, Gewalt und Intrigen. Unterstützt wird er von seinem Kollegen Thanner, der jedoch im Laufe des Films zum Gegenspieler wird.

Regie führte Peter Patzak, der bereits mehrere Tatorte gedreht hatte. Das Drehbuch stammt von Bernd Schwamm, der auch für andere Tatorte verantwortlich war. Die Hauptrolle des Schimanski spielte Götz George, der zu dieser Zeit einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands war.

“Zabou” ist ein typischer Vertreter des deutschen Action-Kinos der 1980er Jahre. Die Handlung ist düster und brutal, die Figuren sind hart und zynisch. Der Film spielt mit den Klischees des Neo-Noir-Genres, das in den USA in den 1940er und 1950er Jahren entstanden war. Die Kameraarbeit ist geprägt von Schatten und Licht, die Musik von rockigen Gitarrenriffs.

Ein besonderes Highlight des Films ist die Kulisse. Die Handlung spielt in den Straßen des Ruhrgebiets, einer Region, die zu dieser Zeit von Arbeitslosigkeit und Strukturwandel geprägt war. Die Kulissen sind authentisch und detailreich, die Straßen sind voller Leben und Energie. Besonders beeindruckend ist das Finale, das in den überaus stylischen Kulissen einer Zisterne stattfindet. Das sieht sogar derart beeindruckend aus, dass man sich fragt, weshalb nicht mehr viel mehr Finals in Zisternen stattfinden.

Insgesamt ist “Zabou” ein Film, der heute noch sehenswert ist. Er zeigt das Ruhrgebiet in den 1980er Jahren, eine Zeit des Umbruchs und der Veränderung. Die Handlung ist spannend und actionreich, die Figuren sind interessant und vielschichtig. Der Film ist ein Zeitdokument und ein Beispiel für das deutsche Action-Kino der 1980er Jahre. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen.

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