“Le Trou (1960): Ein Meisterwerk des französischen Gefängnisfilms”
“Le Trou” (deutscher Titel: “Das Loch”). Er wurde 1960 in Frankreich veröffentlicht und gilt als einer der bekanntesten Gefängnisfilme aller Zeiten. Regie führte Jacques Becker.
“Das Loch” basiert auf dem gleichnamigen Roman von José Giovanni, der auf eigenen Erfahrungen als ehemaliger Häftling beruht. Der Film erzählt die Geschichte von fünf Gefangenen, die einen Tunnel graben, um aus dem Gefängnis auszubrechen. Dabei konzentriert er sich stark auf die Prozesse, Anstrengungen und Rivalitäten der Gefangenen während ihrer Fluchtplanung.
Der Film konzentriert sich auf die Erfahrungen von fünf Gefangenen, die in einem Pariser Gefängnis einsitzen. Eines Tages erfahren sie, dass ein neuer Häftling namens Gaspard (gespielt von Marc Michel) in ihre Zelle verlegt wird. Gaspard, der unschuldig ist und nur wegen eines Vergehens verurteilt wurde, freundet sich mit den anderen Gefangenen an.
Gemeinsam planen sie einen aufwändigen Ausbruch durch einen Tunnel, den sie unter ihrer Zelle graben. Der Film zeigt detailliert die Vorbereitungen, die sie treffen, und die Hindernisse, mit denen sie konfrontiert sind. Dabei entstehen Spannungen und Konflikte innerhalb der Gruppe, während sie versuchen, ihren Plan geheim zu halten.
“Das Loch” ist bekannt für seine realistische Darstellung des Gefängnislebens. Der Film zeigt die Langeweile, die Enge und die harten Bedingungen, mit denen die Gefangenen konfrontiert sind. Gleichzeitig zeichnet er ein einfühlsames Porträt der Protagonisten und ihrer Beziehungen zueinander.
“Regisseur Jacques Becker: Ein Blick auf seine einzigartige Karriere”
Jacques Becker (1906-1960) war ein französischer Filmregisseur und Drehbuchautor, der als einer der bedeutendsten Vertreter des französischen Kinos gilt. Er wurde am 15. September 1906 in Paris, Frankreich, geboren.
Bevor Becker seine Karriere als Regisseur begann, arbeitete er als Assistent für Regisseure wie Jean Renoir und Jean Vigo, was seine Kenntnisse und Fähigkeiten im Filmhandwerk erweiterte. In den 1930er Jahren begann er, eigene Kurzfilme zu drehen und entwickelte dabei seinen eigenen Stil.
Beckers Filme zeichnen sich durch ihre realistische Darstellung des Alltags, ihre Liebe zum Detail und ihre einfühlsame Charakterisierung aus. Er konzentrierte sich oft auf gewöhnliche Menschen und deren Beziehungen zueinander. Seine Werke spiegelten die sozialen und politischen Veränderungen der Zeit wider und wurden für ihre Authentizität und Menschlichkeit gelobt.
Einige seiner bekanntesten Filme sind “Antoine et Antoinette” (1947), eine romantische Komödie, die das Leben eines jungen Ehepaars im Paris der Nachkriegszeit darstellt, und “Casque d’Or” (1952), ein Drama über eine verbotene Liebesbeziehung in der Pariser Unterwelt des 19. Jahrhunderts.
Höhepunkt der Karriere
“Das Loch” (1960), sein letzter Film, gilt als Höhepunkt seiner Karriere. Becker arbeitete hart an der Produktion des Films, aber er erkrankte während der Dreharbeiten schwer und konnte die Veröffentlichung des Films nicht mehr erleben. Er starb am 21. Februar 1960, kurz vor der Fertigstellung des Films.
Becker setzt auf eine langsame, aber fesselnde Erzählweise, um die Atmosphäre des Gefängnisses und die Spannung der Flucht darzustellen. Die Kameraarbeit ist zurückhaltend, was dem Film eine dokumentarische Note verleiht. Die Laiendarsteller, die für die Hauptrollen ausgewählt wurden, tragen zur Glaubwürdigkeit der Handlung bei.
Jacques Becker wird oft für seinen einzigartigen Stil und seinen Beitrag zur Entwicklung des französischen Kinos gewürdigt. Seine Filme beeinflussten viele spätere Regisseure und sind bis heute für ihre handwerkliche Qualität und emotionale Tiefe bekannt.
“Authentische Schauspieler: Die Darsteller von ‘Das Loch'”
Der Film “Das Loch” (1960) von Jacques Becker verwendet hauptsächlich Laiendarsteller, um eine authentische Atmosphäre zu schaffen.
1. Michel Constantin: Er spielt den Charakter Roland Darbant, einen der Gefangenen, der maßgeblich an der Planung des Ausbruchs beteiligt ist. Michel Constantin war ein französischer Schauspieler, der in zahlreichen Filmen auftrat. Er wurde für seine markante Präsenz und sein Talent in der Darstellung von Charakterrollen bekannt.
2. Jean Keraudy: Er spielt den Charakter Geo Cassine, einen weiteren Gefangenen, der an der Ausbruchsplanung beteiligt ist. Jean Keraudy war ein ehemaliger Häftling, der seine eigene Erfahrung in den Film einbrachte. Becker wählte ihn aufgrund seiner Authentizität und seines Hintergrunds aus.
3. Philippe Leroy: Er spielt den Charakter Manu Borelli, einen der Gefangenen, der sich der Flucht anschließt. Philippe Leroy ist ein französisch-italienischer Schauspieler, der eine lange Karriere im Film hatte. Er trat in vielen internationalen Produktionen auf und wurde für seine vielseitigen schauspielerischen Fähigkeiten geschätzt.
4. Raymond Meunier: Er spielt den Charakter Vossellin, einen älteren Gefangenen, der ebenfalls am Ausbruchsplan beteiligt ist. Raymond Meunier war ein französischer Schauspieler, der sowohl im Film als auch auf der Bühne aktiv war. Er war bekannt für seine Darstellung von Charakterrollen.
Diese Schauspieler, zusammen mit Marc Michel als Gaspard, dem neuen Häftling in der Zelle, trugen maßgeblich zur Authentizität und zur menschlichen Dimension des Films bei. Becker entschied sich bewusst für Laiendarsteller, um die Geschichte realistischer darzustellen und die Spannung der Flucht glaubwürdig zu vermitteln.
“Drehorte in Paris: Die realistische Kulisse von ‘Das Loch'”
Der Film “Le Trou” (1960) wurde hauptsächlich an realen Schauplätzen in Paris gedreht. Jacques Becker war bekannt für seine Vorliebe für realistische Drehorte, um seinen Filmen Authentizität zu verleihen. Hier sind einige der Drehorte, die für den Film verwendet wurden:
1. La Santé Gefängnis: Die meisten Szenen des Films wurden tatsächlich im Gefängnis La Santé in Paris gedreht. Das Gefängnis wurde 1867 eröffnet und war bekannt für seine strengen Sicherheitsmaßnahmen. Becker nutzte die realen Innen- und Außenbereiche des Gefängnisses, um die Enge und die Atmosphäre des Gefängnislebens einzufangen.
2. Rue de la Santé: Die Straße “Rue de la Santé” in Paris, die an das Gefängnis angrenzt, wurde für einige Außenaufnahmen des Films verwendet. Sie diente als Kulisse, um die Umgebung des Gefängnisses darzustellen.
3. Montmartre: Einige Szenen des Films wurden im Viertel Montmartre in Paris gedreht. Montmartre ist für seine charakteristischen Straßen, Treppen und Plätze bekannt. Es ist möglich, dass Becker bestimmte Außenaufnahmen oder Szenen im Umfeld von Montmartre platzierte, um eine Abwechslung zur Gefängnisumgebung zu bieten.
Es ist erwähnenswert, dass die genauen Drehorte möglicherweise variieren können und dass zusätzliche Drehorte verwendet wurden, die nicht bekannt sind. Die oben genannten Orte sind jedoch die bekanntesten und am häufigsten erwähnten Drehorte des Films “Le Trou”.